Nicht meckern, machen.
In der Soester Börde gibt es neben Langschwänzen und Naturschutz auch noch andere Herausforderungen.
Henning Cloer ist nicht nur Hofbetreiber, sondern auch politisch engagiert und stellt sich außerdem der Öffentlichkeit auf Instagram.
Er versteckt sich nicht. Und auch nicht seine Arbeit.
Warum nicht zeigen, was man macht und vor allem was man kann.
Die Soester Börde steht eigentlich eher für Ackerbau. Dazu befindet sich Henning Cloers Hof noch in einem Vogelschutzgebiet. Langschwänze und Tierwohl sind weitere Herausforderungen. Wie geht man mit all diesen Themen um. Henning meint: „Nach vorne.“
Nicht nur durch sein politisches Engagement und den Wünschen aus der Gesellschaft nach mehr Tierwohl, weiß Henning Cloer, was in Zukunft von Landwirten verlangt wird. Und Henning Cloer macht, was gewünscht ist, ohne zu meckern und in aller Bescheidenheit. Er behauptet nämlich nicht, dass er das Thema „Haltung von Schweinen mit Ringelschwanz“ beherrscht – aber, er arbeite sehr gewissenhaft daran.
Und so hat er sich damals entschieden, mit einem Xaletto Stallsystem zu arbeiten, wie auch sein Berufskollege Alexander Grösbrink aus der letzten Folge.
Das Wichtigste sei aber nach wie vor eins: Die Tiere im Fokus zu haben.
Neuer Stall, neues Glück, neues Tierwohl?
Langschwanzhaltung und Tierwohl sind nicht grundsätzlich zwei Themen, sondern eins. Denn die Management-Herausforderungen für die Haltung von unkupierten Schweinen und die daraus resultierende Überprüfung und Optimierung aller Haltungsparameter, stehen ganz im Dienste des Tierwohls.
Nichtsdestotrotz beinhaltet das auch eine nicht geringe Investition in neue Systeme im Stall. Kann man bei den Kleinen die Arbeit mit dem Stroh noch manuell bewältigen, sollte man in der Mast doch besser auf automatisierte Abläufe setzen. Denn dieser Aufwand ist mit herkömmlichen Mitteln und reiner „Man-Power“ nicht zu bewältigen. Gedacht getan – eine Investition in die Zukunft.
Strohroboter, Frischluftzufuhr, ein neues Fütterungssystem und vor allem das ständig wachsame Auge des Hofbetreibers bringen dann auch den Erfolg.
Biosicherheit hält die Stalltüren für jedermann verschlossen – Transparenz gibt es trotzdem:
in der digitalen Welt.
Um Tierwohl garantieren zu können hält sich Henning pflichtbewusst an alle Hygienevorschriften. Pflichtbewusst nicht so sehr, um Behördenauflagen zu erfüllen, sondern für die Gesundheit seiner Tiere. Hinweisschilder „Hygienebereich“, ein Tor am Eingang des Hofes und die fast schon versteckte Lage hinter hohen Hecken, lassen Unwissende schnell Böses vermuten. „Immer diese Städter.“ (Anm. d. Red.)
Aber genau aus diesem Grund hat er nicht nur einen Besucherraum während Stallkonzeption direkt mit eingeplant, sondern öffnet seine Tore auch auf verschiedenen Social-Media-Kanälen. Denn er hat nichts zu verbergen. Das sieht Henning auch als eine Aufgabe für seine Zunft. Die wenigsten wissen nämlich in der heutigen Zeit noch, was Landwirtschaft und insbesondere die Tierhaltung überhaupt ist. Daher schickt er auch einen Appell an seine Kollegen. Wer zeigt, was er tut, wie er mit den Tieren umgeht und bereit ist, in die teils vage Zukunft zu investieren, kann Menschen davon überzeugen, dass Landwirte für die Versorgung der Gesellschaft verantwortlich sind und entsprechend verantwortlich handeln.
Vertrauen schaffen durch Transparenz. So auch hier.
Schon gewusst?
Für die Haltungsform 3 müssen neben den Anforderung an die Ernährung und die Tiergesundheit auch bestimmte Kriterien an den Stall erfüllt sein:
Dieser muß Außenklimareize für die Tiere garantieren, was entweder durch offene Ställe mit Außenklima oder einem Stall mit ständigem Zugang zum Auslauf möglich ist. Außerdem muss für Beschäftigung der Tiere gesorgt werden. Hierzu wird organisches, rohfaserreiches Beschäftigungsmaterial genutzt, zusätzlich dient Stroh oder ein vergleichbares Material natürlich auch als Einstreu und/oder Raufutter.