Genetik in der Halle Münsterland
allerdings kein böses Hip-Hop Konzert.
Stefanie Nuphaus
Technical Support Specialist
Topigs Norsvin
Es sind Agrarunternehmertage im Messe und Congress Centrum in Münster. Hunderte Menschen aus der Landwirtschaftsbranche kommen hier zusammen, um sich über Landmaschinen, Fütterung, Stallbau und eben auch über Genetik zu informieren.
Aber was bedeutet nun eigentlich Genetik in dieser Branche?
Die meisten Menschen denken direkt an Gen-Technik oder Gen-Manipulation. Viele stellen sich Wissenschaftler in einem Labor vor, die irgendwelche Embryos in Reagenzgläsern züchten. Ist das die Realität, die in der Zucht von Tieren täglich stattfindet? Natürlich nicht! Grundsätzlich lässt sich Genetik in diesem Zusammenhang schlicht und einfach mit dem Wort Zucht übersetzen.
Benutzt man das Wort Zucht im Zusammenhang mit Hunden oder Pferden, ist das ganz normal.
Warum in der Schweinehaltung nicht? Unwissenheit ist wohl die naheliegende Antwort. Dabei ist das Prinzip bei den Schweinen ein ähnlich simples. Mutter und Vater bringen Eigenschaften mit, die ihnen in den Genen liegen. Will man also Nachfahren, die entweder die eine oder die andere Eigenschaft haben, muss man eben darauf achten, was Mutter und Vater so beisteuern. Sind beide Elternteile etwa zu dünn und extrem nervös, sollte man sich nicht wundern, wenn im Stall nur noch „nervöse Hemdchen“ zu sehen sind.
Am häufigsten wird die Schweinerasse Pietrain als Vater eingesetzt, da er die Veranlagung hat, mageres fettarmes Fleisch zu vererben. Ein Pietrain-Eber ist sozusagen der Muskelprotz unter den Schweinen. Und das werden die Ferkel dann auch.
Und wenn man neuerdings vielleicht intramuskuläres Fett als Trend wiederentdeckt hat, sollte man doch besser einen Duroc ranlassen. So einfach geht Zucht? Es gehört natürlich noch ein bisschen mehr dazu. Ein Unternehmen wie Topigs Norsvin nämlich. Weltweit in 54 Ländern tätig hat dieses Unternehmen die Möglichkeit, über diese Veranlagungen eine komplexe Datenbank zu führen. So weiss man also, welches Schwein welche Eigenschaften hat. Und das ist gut zu wissen, weiss der kluge Landwirt.
Und hier kommt dann auch Steffi ins Spiel. Sie arbeitet mit den Ferkelerzeugern zusammen. Fährt auf‘s Land, geht in die Ställe und misst die Ferkel. Gewicht und Zunahme, das Verhältnis von Speck- und Fleischanteilen und natürlich auch die gesamte Verfassung der Tiere. Denn neben der Fleischqualität sind es auch Eigenschaften wie Robustheit, Vitalität, soziales Verhalten oder Stressresistenz, die ein gutes Schwein ausmachen. Bringt man also all diese guten Eigenschaften durch Mutter und Vater zusammen, entstehen gesunde kräftige Ferkel.
Und wie sehen das die Landwirte, wenn Steffi zu Ihnen kommt und Ihnen etwas über Zucht erzählt?
Schließlich bringen die Landwirte Erfahrung aus zum Teil mehreren Generationen mit. Erfahrungen werden übrigens nicht vererbt, sondern erlernt. Und gelernt hat Steffi auch eine ganze Menge. Daher ist das Ansehen bei den Landwirten hoch. Schon allein, weil sie wissen, dass Steffi Ihnen dabei behilflich ist, die Zuchtarbeit zu verbessern und sich erfolgreicher am Markt behaupten zu können. Das in der Datenbank gesammelte Wissen und der Austausch desselben ist eine perfekte Basis für die Landwirte. So lassen sich die Schweine zusammenbringen, die die passenden Ferkel produzieren. Wer hätte gedacht, dass die Grundidee von vielen Partnersuche-Portalen im Internet schon vor vielen Jahren auf dem Land entstanden ist.
TN Select, Pietrain
TN Duroc IMF, Duroc
TN 70, Landrasse
TN Tempo, Landrasse